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Sabine Elender - Die Nullerjahre






Die Nullerjahre


Politik.....in Arbeit
Gesellschaft.....in Arbeit
Mode.....in Arbeit
Musik.....in Arbeit


Die Nullerjahre wurden geprägt vom 11. September 2001, Irakkrieg 03 mit Sturz von Saddam Hussein 06, Amerikas Krieg gegen die Taliban 01, Einführung des Euro 02, Terror in Spanien 04, Tsunami im indischen Ozean 04, Hurrikan Katrina 05.
Immobilienblase, Finanzkrise 07/08, Börsencrash, Globalisierung, Schwellenländer sind weitere Schlagworte. Wegen Rekordpreisen beim Rohöl rücken erneuerbare Energien in den Fokus.
Das Internet boomt, soziale Netzwerke entstehen, es gibt das Smartphone, Handys, den IPod, MP3, GPS und UMTS. Wie Pilze schießen Castingshows und Dokusoaps aus dem Boden.


MEINE Nuller

...fingen an, wie sie aufgehört hatten. Meinen Beruf konnte ich nicht mehr ausüben und während zahlreicher Gespräche kam ich MIR und dem, was MICH ausmachte, immer näher. Meine Lebensgeschichte begann sich noch einmal vor mir aufzurollen und ich entdeckte die andere Seite meines Lebens, die ungelebte. Auch Verdrängtes gelang nun in mein Bewusstsein, das ich jahrelang durch massive Beschäftigungen unfühlbar gemacht hatte. In der Malerei fand ich einen Ausdruck dafür, was ich mit Worten nicht ausdrücken konnte.



Dieses Nuller-Jahrzehnt - wenn ich von 2001 bis 2010 rechne - ist mein Jahrzehnt der Abschiede. Von meinem Vater, meiner Tante, meiner Schwiegermutter und von meiner Mutter.

Aber es ist auch voller Extreme gewesen. Ganz sicher in meinem Inneren, aber auch im Außen. Was ich fühlte, war Trauer, unendliche Trauer und es gab lange Phasen mit Depressionen.

Auf der anderen Seite - in den Zeiten, in denen es mir gut ging - fand ich Spaß am Trampolinspringen, kaufte mir Rollschuhe, fuhr Schlittschuh, überwand meine Furcht vor Höhe und vor dem Schwimmen UNTER Wasser, fand Gefallen am Saunieren und packte mir einen großen Rucksack und schleppte ihn überall hin mit.





Meine wichtigste Eroberung fiel genaugenommen in das Jahr 1998, als ich mir die Arbeit am Computer aneignete. Ich habe unzählige Kurse belegt, wahrhaftig von A bis Z, und ich konnte gar nicht genug bekommen. Am Anfang besaß ich noch gar keinen PC, war aber schon damit beschäftigt, meine erste Homepage zu basteln. Es folgten Betriebssysteme, Hardware, Word, Excel, Internet und E-Mail, Corel Draw und Photoshop.

Das schönste und innigste Erleben aber fand ich, als wir Kaninchen "bekamen". Es begann 2006 mit Linus und dauert bis heute an. Ich liebte es, für jemanden sorgen zu können, Streicheleinheiten zu geben und ganz viel in Form von Zutraulichkeit zurück zu erhalten. Wir hatten eine neue gemeinsame Beschäftigung, ein Ziel: gesunde und quietschfidele Kaninchen. Wir bauten und bastelten sozusagen ein Paradies für unsere zeitweise 6 Ninis. Zu sehen auf meiner Kaninchenseite.

Als mein Mann 2009 mit 65 Jahren in den mehr als verdienten Ruhestand ging, krempelte sich unser gemeinsames Zusammenleben zunächst mal ziemlich komplett um. Was bei frisch-Rentnern auffällt, ist, dass immer nur sie selbst gefragt werden, wie es denn so ist, wenn man nicht mehr zur Arbeit gehen muss. Niemand fragt diejenigen, die an der Seite des Neu-Rentners stehen und nun urplötzlich stets und ständig jemanden neben sich haben, der alles anschaut und kommentiert.
Ich bin gern allein. Das war schon immer so. Für mich bedeutete die neue Situation puren Stress. Aber es war immer etwas los, denn es gab vieles, was nun neu verhandelt werden musste. Der Ruhestand ist die vielleicht letzte Prüfung für eine Ehe, und eine gute Ehe zu führen bedeutet Arbeit. Viel Arbeit. Puh!!



Irgendwann kam ich mit Perlen und Glas in Kontakt, ich brachte mir alles darüber bei, sogar das Perlenwickeln über der Flamme, das Nähen und Häkeln und Fädeln. Ich entdeckte meine Liebe zum Werkstoff Glas und stellte Schmuck her, lernte die Technik des Mosaik und der Tiffanyarbeiten. Das war ein solides Fundament und ich begann, mich nach Ausstellungsmöglichkeiten umzusehen. Das war der Auftakt einer Reihe von Ausstellungen, die ich bis heute gern pflege.

Eine Zeitlang waren es viele Ausstellungen, ich probierte viel herum, es war hektisch und auch etwas (zu)viel. Aber es regulierte sich. Auch das war mit Abschieden verbunden.




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