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Sabine Elender - Die Fünfzigerjahre









  • Wie war das noch in den Fünfzigern?

    Politik:
    Es waren die Jahre des Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg, das Wirtschaftswunder nahm Fahrt auf, die ersten Gastarbeiter kamen ins Land.
    Zwischen den Weltmächten herrschte der Kalte Krieg
    Der Korea-Krieg geht weiter
    Die Sowjetunion startet den "Sputnik I" INS aLL; vier Wochen später den "Sputnik II" mit der Hündin Laika
    Die letzten Gefangenen des 2. Weltkrieges kehren heim
    1957 gilt als der Beginn der Europäischen Einigung.

    Gesellschaft:
    Der wirtschaftliche Aufschwung ermöglichte einen Konsum, den sich früher nur Wenige leisten konnten. Wir erlebten eine Fress- , eine Wohn- und eine Mobilisierungswelle. Diese ließ uns in Urlaub fahren, Italien war unser Lieblingsurlaubsland.
    Modern ist das Schlagwort der Zeit, es bringt u.a. die Musiktruhe mit Schallplattenspieler, Kofferradios, Kabinenroller, Kugelschreiber, den ersten Neckermann-Katalog und 1956 die erste BRAVO
    Es gab Nierentische, Milchbars, Juke-Boxes und den Hawaii-Toast, Frigeo-Brause, Nivea-Zahncreme
    Was im Fernsehen zu sehen war: Clementine, das HB-Männchen....Unvergessen: Das Testbild

    Mode:
    Die Mode schrieb noch vor, was Frau und Mann zu tragen hatte. Tagsüber galt für Sie der Faltenrock plus Twin-Set, das Kostüm mit Schößchen und aufwendigen Revers und Kragen. Die Wespentaille war Trend. Für Ihn war der Hut zum gepflegten Anzug Pflicht. Und das Perlonhemd obligatorisch.
    Abends ging man zur Cocktailparty und Sie trug das Cocktailkleid. Oder Bleistiftrock oder Petticoats. Außerdem aufwendige Hüte, auf jeden Fall Handtasche, sowie Stöckelschuhe mit Pfennigabsätzen.
    Frauen trugen ihre Haare halblang und wellig oder lang als Pferdeschwanz gebunden. Das Makeup beschränkte sich auf Eyeliner und aufgepinselte Schönheitsflecken, Lidschatten war out. Kleidung war zum Aushängeschild des finanziellen Status geworden.

    Musik:
    Der Rock ’n‘ Roll schwappte aus den USA nach Europa mit Musikern wie Chuck Berry, Elvis Presley, Johnny Cash, Frank Sinatra oder Jerry Lee Lewis stürmten weltweit die Charts und versprühten das Lebensgefühl einer Jugend-Protestkultur die es zuvor so noch nie gab.
    Stars: Audrey Hepburn, Grace Kelly, Marilyn Monroe, Romy Schneider


    Quelle der Bilder: Internet




    MEINE Fünfziger



    Sabine Bärwald - geboren 1957 in Kiel









    manchmal ist dein weg
    in den himmel geschrieben
    und von milliarden sternen
    leuchtet dir einer

    manchmal sind es umwege
    die dich ans ziel bringen
    und wunderbar entkommst du
    dem ränkespiel des tyrannen

    manchmal verweht der sand die spuren
    denen du folgtest
    aber ein traum weist dir den weg
    zurück in dein land


    Klaus Nagorni



















    Meine Eltern hatten 1944 geheiratet und sich während des Krieges hin und wieder schreiben können. Mein Vater war nach Kriegsende in sowjetische Gefangenschaft geraten, aber fünf Jahre unter solch extremen Bedingungen hatten Beide einander fremd werden lassen. Kriegstraumatisiert waren beide. Sie verband einzig der gemeinsame Wunsch, sich nun zusammen ein normales Leben aufzubauen. Zuerst musste mein Vater genesen. Er hatte zwei Schussverletzungen und zertrümmerte Halswirbel sowie Tuberkulose.

    Sie sehnten sich beide nach einem Kind. Nach sieben langen Jahren war meine Mutter endlich schwanger. Meine Mutter wünschte sich einen Jungen, mein Vater eine Tochter. Sie freuten sich sehr auf mich und taten alles, damit ich gesund zur Welt kam - das war das Wichtigste. Doch wabernde Ängste plagten meine Mutter bereits in ihrer Schwangerschaft. Sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin verlor meine Mutter Fruchtwasser und musste die restliche Schwangerschaft im Bett liegen.
    Nach einer qualvollen und stundenlangen Geburt kam ich endlich auf die Welt und wurde zeitlebens an die schmerzhaften Folgen erinnert, die ich mit meinem Auf-die-Welt-kommen angerichtet hatte.

    Bei meiner Mutter stellte sich hohes Fieber ein, sie konnte mich nicht stillen. Ich wurde von ihr getrennt und bekam die Flasche - zwei Wochen lang. In der Zeit habe ich fast ständig "gebrüllt"- geweint also.
    Zu wenig Zuwendung, fehlender Körperkontakt, kaum Beachtung und Anregung, lösten in mir Todesängste aus, die sich in wütendem Gebrüll entluden. Zitat meiner Eltern: " Das Kind hat eine Zerstörungswut ohnegleichen im Bauch!" Ich biss den Puppen, die ich geschenkt bekam, Arme und Beine und den Kopf ab und riss die Tapete in Fetzen von der Wand.
    Manchmal bekam ich dann "den Po voll". Zu dem Zeitpunkt war ich noch kein Jahr alt.
    Das Kind weinen zu lassen bis es erschöpft ist, war damals etwas, das niemand infrage stellte, der Hausarzt meiner Mutter empfahl es ihr.

    Heute ist die Säuglingsforschung so weit, dass man sagen kann, auch ein Kleinkind spürt schon die Enttäuschung der Eltern, den Ärger, die Ungeduld, Erschöpfung und auch die widersprüchlichen Gefühle der Mutter und reagiert entsprechend darauf.


    Stabile Bindungen

    Heute weiß man, dass Kinder, die als Säugling keine stabile Bindung an eine Bezugsperson entwickelt haben, leicht zu irritieren sind und im schlimmsten Fall so geschädigt, dass von Hospitalismus gesprochen werden kann.
    Ein Kleinkind muss die Erfahrung machen, dass es mit seinen Äußerungen (lachen, weinen, schreien) Reaktionen hervorrufen kann. Das ist die Grunderfahrung der Selbstwirksamkeit.
    Dr. Armin Kuphal, Soziologe an der Universität des Saarlandes und Gemeindewesenarbeiter. Er hat in Saarbrücken ein Modellprojekt gegen Kinderarmut initiiert, das vom Jugendamt übernommen und zum Modell auch für andere Stadtteile erklärt wurde.



    Meine Eltern erzählten mir, ich sei eine wilde Hummel gewesen, ein unruhiger Geist, aufgeweckt und ungeheuer wissensdurstig. Sie waren überfordert von meiner Vitalität und Wildheit und mussten mich oft bremsen.

    Mein Vater war 40, meine Mutter 37, meine Oma 70. Meine Mutter versorgte uns alle und noch ihre Eltern, die weit entfernt wohnten. Ich spürte früh ihre Erwartungen an mich, still zu sein, gehorsam, aber es war mir nahezu unmöglich, mich so korsettiert zu verhalten. In meinem ersten Lebensjahr war es meine Oma, die mich versorgte. Meine Mutter wurde nach der schweren Geburt lange krank - körperlich und seelisch.

    Meine Eltern waren ebenfalls als Kinder sich selbst überlassen gewesen, und nun gaben sie eine Mischung von Laisser faire und Dressur an mich weiter. Angst zu haben, habe ich früh gelernt. Denn ihre Ansprüche und Erwartungen an mich waren nicht eindeutig und verlässlich, sie wechselten ständig. Sich widersprechende Anweisungen und Forderungen waren die Tagesregel. Im Grunde machten sie mit mir nichts anderes, als sie es von ihren Eltern erfahren hatten. Gehorsam einzufordern war ganz normal, hatten sie es doch ebenso erlebt als sie noch Kinder waren..

    Meine Oma, die sich liebevoll um mich kümmerte, war mein Schutzort. Leider nicht verläßlich stetig anwesend, sondern viel zu oft auf Reisen. Sie lebte bei uns, bis sie 1969 zu ihrem anderen Sohn nach Andernach zog. In unserer 48 qm großen Wohnung bewohnte sie das kleine Zimmer, das nach ihrem Auszug meins wurde.

    Regelmäßig veranstaltete sie Bibelkreise, hatte sich dem Missionswerk Werner Heukelbach verschrieben und missionieren war ihr Lebensinhalt. Zu diesem Zweck lud sie ihre Betschwestern - nicht selten ein Dutzend in unser Wohnzimmer ein.


    Emotionale Vernachlässigung

    Bereits ein kleiner Mangel an Geborgenheit und Zuwendung in den ersten Lebensmonaten kann die psychische und physische Gesundheit bis ins Erwachsenenalter beeinträchtigen. Mannheimer Risikostudie
    Im Blut der Testpersonen, die von ihren Eltern als Kind gleichgültig behandelt wurden, wurde ein Mangel an Apolipoprotein A1 und HDL festgestellt. Diese sind aber wichtig beim Abtransport von überschüssigen Fettmolekülen im Blut und beugen daher der Fettablagerung an den Gefäßwanden und Entzündungen vor, die zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können.
    A-F-Buchmann u.a.: Impact of early parental childrearing behavior on young adults cardiometabolic risk profile: A prospective study. Psychosomatic Medicine, 72/2, 2010, 156-162

    Ich habe von Anfang an meine Eltern enttäuscht: Weil ich ein Mädchen war, weil ich keine Haare auf dem Kopf hatte, weil ich so LEBENDIG war, weil ich so zartgliedrig war, weil ich so wissbegierig war.

    Mit meiner Lebendigkeit und meinem Wissensdurst besaß ich Eigenschaften, mit denen meine Eltern nicht zurecht kamen. Sie waren überfordert - mit meinem ganzen So-Sein.

            

    Ich wollte schnell "groß" werden, bereitete mich auf das Leben vor, erlernte schnell wichtige Fertigkeiten. Aber ich war abhängig von meinen Eltern, wie jedes Kind. Diese waren überfordert von meiner Lebenskraft. Ansprüche an mich wuchsen, Erwartungen stiegen, Drohungen sollten Gehorsam erzwingen.

    Selbst als Kinder sich selbst überlassen gewesen, gaben meine Eltern eine Mischung von Vernachlässigung und Dressur an mich weiter. Auch das, was ihnen selbst gefehlt hat, als sie Kinder waren, gaben sie als ein riesiges Loch von NICHS an mich weiter.


    Ich fühlte mich unverstanden und verlassen. Voller Angst. Wie oft habe ich gebettelt, wollte beachtet, irgendwie beteiligt, angeregt werden. Aber es hieß nur: "Du bist unnitz!" Was ist UNNITZ?, fragte ich mich. UNNITZ klang ganz schlimm. So wie unnütz? Aber es war niemand da, der es mir erklären konnte.

    Sich widersprechende Anweisungen und Forderungen waren die Tagesregel. Das Unwägbare, unfassbar Mögliche wurde zum einzig Verlässlichen. Ich resignierte . Das, was erlaubt war, fand sich auf einem Grat, schmaler als ein Haar. Und es wechselte ständig. Aber ich musste gehorchen, das war ihnen das Wichtigste. Ich habe SEHR viel Zeit damit verbracht zu überlegen, wie ich es ihnen recht machen konnte.

    Ich habe gewinselt und gebettelt in großer Furcht: "Ich will Euch jetzt auch immer immer gehorchen!" Aber es gelang mir nicht


    Bindungsforschung

    Es gibt Untersuchungen über die Ausschüttung von Oxytocin - es gilt als Bindungshormon - die besagen, dass Babys Oxytocin produzieren, wenn die Mutter sie streichelt, liebkost und stillt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass bei emotional vernachlässigten Babys kein Bindungshormon ausgeschüttet wird oder zuwenig.
    amerikanische Forschergruppe über adoptierte Waisenkinder aus Runänien und Russland.

    Dank dem Zeichner dieses Comics - hier sprechen Bilder deutlicher als Worte.

    Epigenetik

    Professor Hans Markowitsch hält Unberechenbarkeit (Emotionale Willkür) für das Schlimmste für die kindliche Entwicklung. Es gebe Zeitfenster und Lebensabschnitte, in denen machen Kinder für ihr weiteres Leben nicht nur prägende, sondern bestimmende Erfahrungen.
    Diese Willkür führe zu Gefühllosigkeit und/Oder Aggression. Kinder, die keine zuverlässige Geborgenheit erfahren haben, sind weniger stressresistent, dafür dünnhäutig und schnell verletzbar.
    Die Epigenetik geht davon aus, dass jeder Mensch einen Genpool hat und bestimmte Gene durch die Sozialisation aus- und eingeschaltet werden können. Diese zu verändern, sei schwer, und je älter ein Mensch, desto mehr sei sein Verhalten durch die Genetik festgelegt.
    Professor Hans Markowitsch, Gehirnforscher an der Universität Bielefeld.


    Irgendwann wurde ich trotzig - ein wütendes Kind, bockig, verstockt, wollte einen eigenen Willen haben. ("Kinder mit ´nem Willen, krieg´n was auf die Brillen (den PO)"). Dass ICH etwas wollte, wollten SIE nicht.

    Ein Kind will Grenzen aufgezeigt bekommen, will seine Eltern STARK erleben. Auch das weiß man heute. Daraus wurde für mich nichts - manchmal erlauben meine Eltern alles, manchmal nichts.

    Ich erhielt nicht die Chance, einen Rahmen im Leben als Halt gebend zu erfahren. Und ich erinnere, wie ich mir manches Mal vorkam, als schwebte ich im All, ohne die Möglichkeit, mich Anderen verständlich zu machen.

    Rasende Ängste, verstoßen zu werden, erinnere ich. Phantasien gaben mir Schutz. Diese Schutzorte konnte niemand sonst betreten, endlich hatte ich einen "Raum" ganz für mich. Aber ich musste in der Lage sein, aus diesem "Raum" wieder herauszufinden, denn es gab die Drohung mit dem Heim. Oder dem Irrenhaus. Ich begann, mich wertlos zu fühlen.

    Sabine und Karl-Heinz
    Ich war wissensdurstig, auch das wurde abgewimmelt: "Da oben stehen die Bücher. Geh´ hin und lies!" So wird Bildung zur Bestrafung. Zum Glück für mich gab es einen Jungen in der Nachbarschaft, drei Jahre älter als ich und mein erster "Lehrer", mit ihm schaute ich mir Zeitungen an und konnte schon mit fünf Jahren lesen und schreiben. Aber das musste ich verbergen, ich musste ja der NORM entsprechen. Bloss nicht auffallen.

    Gefühle galt es, zu unterdrücken. Berührungen, körperliche Zuwendungen, wurden verschämt abgewiesen, waren tabu, das spürte ich. Und vermisste nichts schmerzlicher als genau das. Geredet wurde auch darüber niemals.
    So lernte ich nach und nach, mich zu beherrschen, zu verstellen, ich überlegte verzweifelt, was ich alles vermeiden musste, um nicht wieder beschimpft, gepiesackt oder verhöhnt zu werden. Das nahm viel Zeit in Anspruch. Ich erinnere, dass ich vor dem Einschlafen im Gedächtnis regelrecht Verbotslisten anlegte Und ich schämte mich oft.

    Keine Führung, keine Anleitung, keine Förderung - aber Drill, Verbote, Warnungen, sich widersprechende Anweisungen. Eigene Erfahrungen durfte ich nie machen.


    Ich erinnere mich, dass meine Mutter abends, wenn mein Vater von der Arbeit kam, ihm erzählte, ICH sei BÖSE gewesen. Sie hat ihr eigenes So-Sein - auf mich projiziert. Und zu allem Unrecht bekam ich nun sogar von meinem Vater die Schuld zugewiesen und seine Liebe entzogen.

    Meine Mutter erzählte mir oft, dass mein Vater mich über alles liebe. Sie war sehr neidisch auf mich, weil sie meinte, er liebe mich mehr als sie. Das erzählte sie mir, als sie schon alt war. Im alles entscheidenden Schritt aber hat er immer zu IHR gehalten. Ist einfacher, ein Kind abzuwimmeln, als sich mit einem Erwachsenen kritisch auseinander zu setzen.

    Trotzdem erspürte ich als Kind, dass mein Vater mir etwas ganz Wichtiges geben konnte: Zuversicht und immer gute Laune. Neben aller Perfektion besaß er etwas Leichtes, verschwörerisch Verschmitztes, ich konnte mit ihm lachen und bis zu einem gewissen Grad toben.

    An einer Depression kann man schon im Kindesalter erkranken. Erst als Erwachsene konnte ich über diese schwere Zeit reflektieren, ich hatte auch das aus meinem Bewusstsein komplett verdrängt. Die Depression drückte mich hinunter - sichtbar als Rundrücken, der meinen Eltern ein Dorn im Auge war - , und in meinem Gesicht konnte man die Traurigkeit erkennen. Meine Eltern bestanden aber auf ihrer Deutung, darauf, dass ich ihnen "ein böses Gesicht" zeigte. Und dass ich mit Absicht, um sie zu ärgern, mit einem krummen Rücken ging.

    Die Nächte meiner Kindheit und Jugend bestanden aus Alpträumen, sie gaben verschlüsselte Botschaften. Zwangshandlungen entstanden, darauf drohen die Eltern, das Kind ins Irrenhaus ("Schleswig") zu stecken.


    MRT Magnetresonanz-Tomografie

    Wissenschaftler der Universität Münster haben erstmals gezielt die Langzeitfolgen von Misshandlungserlebnissen mittels Magnetresonanz-Tomografie (MRT) untersucht. Es hat sich gezeigt, dass Menschen, die als Kind misshandelt wurden - dazu zählen neben der physischen Gewalt auch in besonderer Weise die psychische Misshandlung und die Vernachlässigung des Kindes - meist ihr Leben lang unter den Folgen leiden.
    Sie haben ein erheblich größeres Risiko, an Depressionen oder Angststörungen zu erkranken. Gewalterfahrungen drücken sich in Gehirnstrukturen aus: je mehr Gewalterfahrung oder Vernachlässigung, desto kleiner sind wichtige Gehirnstrukturen ausgebildet wie zum Beispiel der für Lernen- und Gedächtnis wichtige Hippocampus oder der für die Emotionsregulation zuständige Stirnlappen. Außerdem ist eine deutliche Überaktivität des Mandelkerns nachweisbar, einer zentralen Struktur des Furchtnetzwerks im Gehirn. Diese Veränderungen sind ähnlich denen bei depressiv Erkrankten.
    Wissenschaftler der Universität Münster


    Nachdem einige Jahre nach dem 2. Weltkrieg vergangen waren und Normalität einkehrte, pachteten meine Eltern einen Kleingarten. Dort verbrachten sie viel Zeit mit Gemüse- und Obstanbau, dem Arbeiten an frischer Luft und in der unmittelbaren Natur.
    Meine schönsten Erinnerungen sind fest verbunden mit diesem Garten, in dem ich als Kind sorglos und verträumt gespielt habe. In den warmen Sommermonaten waren wir täglich dort. Es gab dort für mich unendlich viel zu entdecken und erkunden. Hier verbrachte ich die Sommer über viele Stunden mit Sandkuchen-backen, Eimer und Schaufel und gaaanz viel Neugierde.

    Mein Vater hatte ein Gartenhaus aus Holz und Reet gebaut und für mich einen wunderschönen windgeschützten Sandkasten, große Spielfläche, ein Wasserbassin, eine Schaukel und im Sommer ein kleines Zelt.
    Das Faszinierendste für mich war allerdings Wasser. Wasser in allen Formen, in Eimern, Plastikschalen, Pfützen u.s.w. Irgendwann schenkte mir mein Vater ein wirklich megatolles Shell-Plasikauto, das sich mit Wasser befüllen ließ und das auch einen Ablauf hatte. Meine Erinnerung daran ist intensiv und ich habe damit gar nicht aufhören können zu spielen. Manchmal habe ich immer noch diesen ganz unverwechselbaren Geruch von Wasser in diesem Shell-Auto in der Nase.



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